Du willst deine Impulse nicht vom Social-Media-Algorithmus steuern lassen? Lieber selbst entscheiden?
Trage dich dafür einfach hier ein. Du bekommst dann meine Impulse einfach per Mail.
Du kannst dich jederzeit mit nur einem Klick wieder austragen.

Heute war ich wieder beim Zahnarzt. Professionelle Zahnreinigung. Nix Wildes.
Dieser Termin hat mich so mürbe wie eine zerbröselte Zahnfüllung gemacht.
Nicht wegen der Zähne. Da ist alles fein, sieht sehr gut aus ... falls du es wissen willst ;)
Ich soll aber Zahnseide nehmen!!!!!!!!!!!!!!!
Jeden Tag!!!!!!!!!!!!!!!
Sie vorher am besten noch in Zahnpasta oder Mundspülung einlegen!!!!!!!!!!!!!!!
Ja, hab ich verstanden. Danke.
Wenn du mich kennst, weißt du.
Das mach ich nicht.
Hab ich den Damen auch gesagt.
Danke für den Hinweis. Das mach ich nicht.
Sie wurden jedoch nicht müde, mich alle 3 Minuten darauf hinzuweisen, dass es doch wichtig ist. Und so schnell geht. Und für meine Gesundheit. Und dann ist es 100%ig. Und so.
Ja. Danke. Hab ich verstanden. Das mach ich nicht.
Ist egal. Sie haben minütlich versucht mich mit mahnenden Blicken und Worten zur Vernunft zu bringen. Ich solle das doch so machen wie sie es mir empfehlen ... fast schon befehlen ... weil es so viel besser für mich ist.
Danke.
Hab ich verstanden.
Mache ich jetzt erst recht nicht.
Nenn´ es kindisch oder total gerechtfertigt oder nicht zielführend oder vollkommen nachvollziehbar. Ist egal, wie du es nennst. Ich mache es einfach nicht. Erst recht nicht.
Worauf will ich hinaus? Natürlich nicht auf Zahnseide. Ich will das Muster verdeutlichen.
Dieses Spiel wird täglich zigfach gespielt.
Vielleicht auch in deinem Alltag.
Kennst du das auch? Jemand versucht mit aller Macht und Kraft dich zu etwas zu bewegen. Dieses Etwas ist auch total gut für dich. Viel besser, als das, was du jetzt hast oder machst oder denkst. Das weißt du auch.
Hör auf zu rauchen. Klär den Konflikt mit ihm und mit ihr. Besorg dir eine Assistenz. Werde dieses Produkt los. Nutze dieses Tool. Nimm Zahnseide!!!!!!!
Die Argumente sind schlüssig und öffnen fast jede Tür. Faktisch nicht zu widerlegen. Aber nicht deine Tür. Die schließen sie.
Liegt das an den Argumenten? Oder an dir? Oder woran?
Natürlich nicht. So eine blöde rhetorische Frage.
Und vielleicht hast du dich bei sowas auch schon auf der anderen Seite ertappt.
Auf der Seite der (wohlgemeinten) Tipps und Ratschläge. Du mühst dich ab und versuchst jemanden zu überzeugen. Das wäre doch so gut für ihn. Und ihr würde es wirklich weiter helfen. Aber nee.
Das Gegenteil ist am Ende das ernüchternde Ergebnis für alle. Ich meine es, wie ich es sage. Ernüchternd.
Erst warst du im Rausch. Und dann ... hast du Schmerzen.
Tja. Das war wohl zu viel des Guten.
Zu viel von welchem Guten?
Zu viel Verantwortung. Waaaaaaaas? Wie kann man denn bitte zu viel Verantwortung übernehmen?!? Du denkst, ich spinne?
Kein Problem für mich. Das denken viele.
Jemand hat mir ein Schild für´s Büro geschenkt: Ich leide nicht an Realitätsverlust. Ich genieße ihn!
Aber liegt es in meiner Verantwortung, dass sie denken was sie denken?
Nö.
Ich könnte mich jetzt total abmühen um irgendwem zu beweisen, dass ich nicht spinne. Mich dabei auf den Kopf stellen. Sie versuchen, dort abzuholen wo sie stehen. Auch auf die Gefahr hin, mich dabei zu verlaufen. Weil ich mich dort wo sie stehen, vielleicht nicht gut auskenne.
Und mich so in einen Rausch begeben.
Was würde es nützen? Nichts.
Was würde es bringen? Schmerzen beim ausnüchtern.
Ich kann also nicht die Verantwortung dafür tragen, was andere (über mich) denken, fühlen, sagen oder tun.
Denn wenn ich sie tragen würde. Würde ich sie dem anderen abnehmen.
Ihm also suggerieren, dass er sie (in meinen Augen) nicht allein tragen kann!!!
Stell dir vor: Du trägst deine Tasche, da kommt jemand, nimmt sie dir ohne zu fragen ab und sagt
"Es ist besser für dich, wenn ich sie trage."
Was geht dann in dir vor? Möglicherweise wirst du wütend oder wenigstens skeptisch.
Was erlaubt er sich? Glaubt er, dass du nicht dazu in der Lage bist, die Verantwortung für deine Tasche tragen zu können?
Und das hab ich mich auch auf der Liege in der Zahnpraxis gefragt. Glauben all die Leute hier, dass ich nicht in der Lage bin die Verantwortung für meine Zähne zu tragen?!?!?
Das ist jetzt ein lustiges und banales Beispiel. Und es lässt sich auf alle anderen Verantwortungsbereiche übertragen.
Denn das ist es, was passiert. Wenn du die Verantwortung eines anderen übernimmst, dann nimmst du sie ihm weg.
Auch wenn es total nett von dir gemeint ist. Bei dem anderen entsteht ein Gefühl der Unfähigkeit. Und bei dir ein Rausch. Und beides macht Schmerzen.
Das "Verantwortungs-Hin-Und-Her" artet in eine Art Abhängigkeit aus.
Wenn du dem anderen die Verantwortung abnimmst, ist er immer darauf angewiesen, dass du sie für ihn trägst.
Und du bist so sehr mit dem anderen beschäftigt, dass du nicht in die Verlegenheit kommst, auf dich selbst zu schauen. Deine eigene Tasche zu tragen.
Wenn das für beide fein ist. Dann soll es auch sonst niemanden irgendwas jucken!
Dann ist es fein.
Wenn einer der beiden jedoch lieber die eigene Verantwortung tragen möchte. Dann darf sich dieser Zustand auflösen.
Vielleicht denkst du dir jetzt: Ist ja schön und gut. Aber wenn alle so denken würden. Manchmal muss man halt auch für andere da sein. Wenn sie ihre Tasche vielleicht wirklich nicht allein tragen könne. Wenn sie zu schwer ist. Dann würde die Welt ja nur aus Egoisten bestehen.
Da kommen zu dem zweiten Zauberwort.
Klar. Wir dürfen für einander da sein. Und unsere Taschen gegenseitig tragen. Aber nicht ohne Auftrag!!!
Wenn ich jemandem helfe, ohne ihn vorher dazu befragt zu haben, dann entsteht eine Grenzüberschreitung. Das ist übergriffig!
So wie bei dem Ding mit der Zahnseide. Ich habe es verstanden. Schon beim ersten Mal. Und das ist mindestens vier Zahnreinigungen und 300 Hinweise her. Ich habe es verstanden. Wirklich.
Nach dem ersten Hinweis wäre somit die Nachfrage angebracht, ob ich an weiteren Hinweisen interessiert bin. Die Antwort wäre ein klares Nein gewesen.
Wenn du jetzt dazu geneigt bist, mich mit Ratschlägen zum Umgang mit Zahnseide oder dem Praxisteam zu versorgen: Danke. Ich trage diese Tasche allein. Besser gesagt: Ich weiß bis zu welcher Grenze ich sie tragen kann und werde.
Und das ist es, was wir lernen dürfen. Unsere Grenzen zu erkennen und sie zu wahren. Und das gilt auch für die Grenzen unserer Verantwortung.
Mit der Verantwortung und den Grenzen scheint es so wie bei Dirty Dancing zu sein: Das ist mein Tanzbereich. Das ist dein Tanzbereich. Und wenn jeder für seinen Tanzbereich die Verantwortung übernimmt, dann wird das ein super Tanz! Und beide sind freudig. Toll!
Wenn jedoch nicht, dann steht einer dem anderen ständig auf den Füßen und dann sieht das einfach scheiße aus! Macht auch keinen Spaß.
Und dieses Gleichnis kannst du auf alle Situationen übertragen, in denen du mit anderen bist.
Erst Recht, wenn es dein Job ist, die Verantwortung für andere ein Stück weit zu tragen.
Und da kommen wir zu einem interessanten Gedanken. Kann das denn überhaupt der Job sein?
Tragen wir FÜR jemanden die Verantwortung? Oder MIT jemandem?
Das ist eine wichtige Differenzierung. Denn es ist ja so verlockend. Und macht (erstmal) ein gutes Gefühl. Ich bin Diplom-Pädagogen, Coach, Trainerin. Ich begleite Menschen also durch knifflige Situationen. Die Taschen der anderen scheinen für mich leicht zu tragen.
Und es ist soooo verführerisch die Tasche einfach so zu nehmen. Nach dem Motto: Jetzt, gib mal her. Ich weiß wie es geht. Für mich ist es leicht, deine Tasche zu tragen.
Machste so und dann so und dann so. Zack. Fertig.
Wirklich verführerisch. Und so dankbar.
Die Menschen nehmen einfach zu gern das Angebot an. Weil es sie ja auch nervt, diese scheiß blöde Tasche zu tragen. Richtig nervig. Da kann man doch jemanden bezahlen, der mit anfasst.
Du merkst. Das hilft ja dann einfach nix.
Macht es nur schlimmer. Das macht abhängig. Und wenn du die Tasche für jemanden trägst, und somit verhinderst, dass er es selbst lernt und dich vielleicht nicht mehr braucht, dann bist du wirklich egoistisch.
Das, was helfen könnte: Halt kurz an und überlege. Trage ich gerade die Tasche FÜR jemanden? Will ich die Tasche überhaupt MIT diesem Jemand tragen? Wenn ich sie MIT diesem Jemand trage, welcher Inhalt der Tasche ist überhaupt von mir? Will ich diesen Inhalt noch tragen?
Schau nicht darauf, welchen Teil der Verantwortung der andere nicht übernimmt.
Schau darauf, welchen Teil du zu tragen in der Lage bist. Bleibe innerhalb deiner Grenzen. Und das mit voller Absicht!
Beobachte, was dann passiert.

Dieser Blogscast-Artikel hat dir EINE Perspektive auf beyondSTRUGGLE gezeigt.
Aber wie hängen beyondSTRUGGLE, beyondDRAMA und beyondFEAR zusammen?
Warum produzieren wir Kampf, Drama und Angst - obwohl wir doch eigentlich anders leben wollen?
Im kostenlosen Online-Kurs lernst du:
✓Wie die drei Themenbereiche ineinandergreifen
✓ Warum wir Maschinen-Logik auf uns selbst anwenden
✓ Wie die Blickfeld-Methode funktioniert
✓ Deine ersten Schritte zu lebendiger Transformation
5 Module. Strukturiert nach der Blickfeld-Methode. Für dich kostenfrei.
Du willst deine Impulse nicht vom Social-Media-Algorithmus steuern lassen? Lieber selbst entscheiden?
Trage dich dafür einfach hier ein. Du bekommst dann meine Impulse einfach per Mail.
Du kannst dich jederzeit mit nur einem Klick wieder austragen.