Beginne damit, gute Fragen zu stellen.

Beginne damit, gute Fragen zu stellen.

Es gibt keine dummen Fragen. So heißt es oft. Aber was, wenn doch? Und was, wenn es richtig viele dumme Fragen gibt!?! Und was, wenn sie dafür da sind, Druck aufzubauen? Und was, wenn du auf eine dumme Frage keine kluge Antwort weißt? Das mögen wir Erwachsenen nicht. Wir wollen immer eine Antwort haben. Und dann steigt der Druck. Du willst keine schlechte Anwort geben. Obwohl die Frage unterirdisch war. Und weißt du was? Von diesem Druck soll dich dieser Blog-Post befreien.

„Was denkst denn du, wieso das so ist?“

Sagte sie. Lachte. Und zuckte freudig und verwundert mit den Schultern.

Das war das bis dahin größte Kompliment, das ich in meinem damaligen Job bekam. In meinem alten Leben. In diesem richtigen Job, den ich damals hatte. Es ist laaaaange her. Doch ich weiß es noch wie gestern.

Ich durfte ein Netzwerk aufbauen. Ziel war die flächendeckende frühkindliche naturwissenschaftliche Bildung.

Du denkst dir jetz vielleicht: Häääää?!?! Naturwissenschaften?

Jaja. Ich war ab der 7. Klasse unterirdisch schlecht in Mathe, Chemie und Physik. Aber ich war schon immer interessiert an zwischenmenschlichen Dynamiken. 

So kam es, dass ich Deals mit den Lehrern in den Fächern hatte. Sie nehmen mich nicht dran. Dafür störe ich nicht den Unterricht.

Das hat gut geklappt. Für beide Seiten. Später habe ich das dann studiert … Geisteswissenschaften ;) Und jetzt profitierst du gerade von diesem Zusammenhang. Diese Welt ist ein wundersames Geflecht!

Aber zurück zu meinem Kompliment.

Es ging natürlich nicht darum, pädagogische Fachkräfte in der Kita auf Naturwissenschaften um zu schulen. Es ging darum, ihnen die Angst davor zu nehmen!

Die meisten fürchteten nicht die Naturwissenschaften, sondern die Fragen der Kinder. 

Wiesooooo ist das sooooooo?

Tja, dann stehst du da und hast keinen Plan. Kommt immer blöd.

Vielleicht kennst du das. Kommt ne Frage unerwartet um die Ecke geflogen und schon bist du gefangen in dem Strudel eine Antwort liefern zu müssen.

Das mögen wir Erwachsenen nicht. Wir wollen immer eine Antwort haben. Und sie sollte idealerweise nicht „Weil!!!“ oder „Doooooohooooooch!!!“ lauten. Obwohl der Impuls dazu, richtig schlechte Antworten auf richtig schlechte Fragen zu geben manchmal sehr stark sein kann. Du willst dann einfach sagen: Weil einer von uns beiden vielleicht klüger ist als du.

Und dann steigt der Druck. Du willst keine schlechte Anwort geben. Obwohl die Frage unterirdisch war.

Und weißt du was? Von diesem Druck soll dich dieser Blog-Post befreien.

Das war jetzt eine lange Einleitung. Geht jetzt aber los.

Denn.

*Stell dir vor, wie ich meinen Zeigefinger … den Pädagogenfinger … in Zeitlupe hoch hebe und die Augenbrauen hoch ziehe.*

Es geht niemals um die Antworten von anderen! Es geht darum, den Weg zu den eigenen Antworten zu finden. Dann erst entsteht Verantwortung. Nur dann.

Zumindest, wenn das Ziel die Augenhöhe ist. Die Ko-Operation. Das MIT-dem-anderen-tun. Aus meiner Sicht, die aktuell größte gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Räume für Ko-Operation zu schaffen, in denen Autonomie, Eigenverantwortung, Augenhöhe und das Finden von gemeinsamen Antworten die Qualitätskriterien sind.

Und was, wenn du dazu beitragen kannst? Jeden Tag. Mit guten Fragen.

Also. Zurück zur Eingangsfrage.

„Was denkst denn du, wieso das so ist?“

Das sagte eine Mutter zu mir. Du erinnerst dich, in meinem alten Leben. Wir trafen uns in einem ganz anderen Kontext. Im Supermarkt oder so. Sie sagte: „Aaaach. Duuuu bist das. Ich habe meinem Kind eine Frage gestellt. Und dann frage das Kind ganz selbstverständlich, was ich denn denken würde, wieso das so ist!?!?!?! Das haben sie wohl so bei den kleinen Forschern gelernt. Spannend! Ungewöhnlich, aber bringt einen zum Nachdenken.“

Spürst du, wie mein Herz immernoch aufgeht? Gaaaaanz weit.

So verbreitet sich die Eigenverantwortung. 

Wir haben der Erzieherin die Angst vor der Frage genommen. Denn es geht nicht um die Antwort der Erzieherin. 

Es geht darum, dass das Kind sich traut eine eigene Antwort zu finden und die Erzieherin es nicht durch ihre Antwort aus der Eigenverantwortung katapultiert.

Die Erzieherin hat dem Kind die Angst vor der „falschen“ Antwort genommen.

Und das Kind tat es mit seinen Eltern.

Stell dir vor, die Eltern haben es weiter getragen.

So geht Wirklichkeiten kreieren.


Scheint ganz leicht. Aber wieso machen wir es uns so schwer?

Wie kommt es, dass wir unsere eigenen Antworten verdecken? 

So als würden wir eine von den ollen Wachstischdecken drüber legen. Diese abwaschbaren Dinger. Die liegt dann da und irgendwann weiß niemand, wie der Tisch drunter eigentlich aussieht. Das machen wir auch mit unseren Antworten.

Ganz einfach. Weil wir gelernt haben, dass die richtigen Antworten außerhalb von uns sind und von jemandem gewusst werden.

So wie im Unterricht damals. Physik, Chemie, Mathe. Es ging nicht darum, dass ich ein Gefühl für diese sicherlich spannenden Zusammenhänge erforsche und die Antworten schrittweise aus mir heraus entdecke weil mir jemand soooooo spannende Fragen stellt, dass ich gar nicht anders kann, als mich voller Neugier in diese Welt zu stürzen.

Es ging um eine ganz bestimmte Antwort. Die richtige Antwort. Die vorgegebene Antwort.

Naja. Und was bleibt uns anderes übrig? Wir spielen das Spiel mit. So lernen wir ein Muster. Wir spielen nach den Regeln oder wir machen Deals. Ich habe mich für die Deals entschieden.

Und weißt du was? Beides führt uns immer wieder in einen Teufelskreis. Und in diesem Teufelskreis entfernen wir uns immer weiter von unseren eigenen Antworten.

Als Kinder haben wir keine andere Wahl. Als Erwachsene aber schon. Erst recht, wenn wir in unserem Alltag die Spielregeln beeinflussen können. Wenn wir in der Verantwortung sind.

Was also, wenn du dir öfter den Luxus gönnst und das Muster durchbrichst?

Boooom! Und schon kommt der Druck. Gerade hast du noch innerlich mit dem Kopf genickt. Und jetzt. Scheiße. Muster durchbrechen? Und dann? Durch welches ersetzen? Dann doch lieber nach den Regeln spielen oder Deals machen.

Keinen Stress. Das geht ganz einfach.

Ich hab doch gesagt, der Blogpost soll dir den Druck nehmen. Also.


Erwartest du Antworten zu bekommen oder zu finden?

Siehst du? Einfach.

Was willst du? Antworten bekommen? Oder Antworten finden?

So durchbrichst du dieses elendige Muster.

Denn je nach Richtung, kreierst du eine andere Wirklichkeit.

Willst du Antworten bekommen? Dann entscheidest du dich für Druck, Teufelskreis und die Abgabe von Verantwortung. Schau mal um dich. Damit sind wir dahin gekommen, wo wir jetzt stehen.

Das ist wichtig jetzt: Wir erwarten. Von ihm, von ihr, von denen dort. Und durch das Denken in Erwartung entsteht in uns selbst ein Gefühl von Ohnmacht. Wie soll es denn auch anders sein? Indem wir was von dem anderen erwarten, verlassen wir unser Handlungsfeld. Wir verlassen unseren Kompetenzbereich. Denn wir können ja immer nur über unseren eigenen Willen verfügen. Und das ist manchmal schon herausfordernd genug! Wenn wir dann noch anfangen bei den anderen rumuzufummeln, dann ist das übergriffig. Wir können ja nicht bewirken, dass jemand anders etwas will. Wie soll denn das mal ganz ehrlich funktionieren? Und so entsteht dann das ganze Drama. Durch wenn-du-denkst-du-denkst-dann denkst-du-nur-du-denkst-ein-Mädchen-kann-das-nicht. So ging doch dieser Schlager. Komplette Verwirrung und niemand kennt sich mehr aus.

Kommt dir irgendwie bekannt vor? Kein Grund zur Sorge. Damit bist du immerhin in guter Gesellschaft und tanzt nicht aus der Reihe.

Willst du wirklich Antworten finden weil eine Frage dich bewegt? Dann entscheidest du dich für Eigenverantwortung, Augenhöhe, Ko-Operation und für die ernst gemeinte Frage „Was denkst denn du, wieso das so ist?“.

Mit jeder Antwort, die du findest, wächst deine Verantwortung. Und mit jeder Antwort, die du jemanden anders finden lässt, wächst seine Verantwortung.

Probier das mal aus. Erstmal im geschützen Umfeld. Nicht, dass du gleich für verrückt erklärt wirst. Glaub mir, das ist manchmal echt anstrengend.

Und beobachte, was passiert.

Es könnte deine Sicht auf die Welt verändern. Und es könnte die Sicht deines Gegenübers auf die Welt verändern. Und das Ergebnis wäre dann wohl eine veränderte Welt.

Auf einmal wird die Schuldfrage unstellbar und die Absicht offenbart sich.

Erwartungen verlieren ihre destruktive Wirkung. Sie öffnen den Weg für Neugierde. Für die Neugierde auf die Absicht des anderen.

Ohnmachtsgefühle verwandeln sich in Antworten.

Deine Absicht richtet sich auf Ko-Operation aus. Keine Spielchen mehr. Nur die Frage „Was denkst denn du, wieso das so ist?“ Einfach nur so auf Augenhöhe. Weil du interessiert bist zu erfahren und deine Antwort zu teilen.

Willst du mal ausprobieren?

Der Bauch sagt, du hast Bock! Der Mindfuck sagt, neeeeeeeeeee!

Er fragt, wie das gehen soll!?!? Merkste? Nix mit eigene Antworten.

Er will welche bekommen. Nur um zu sagen, dass er sie blöd findet. Dann will er neue. Um auch die wieder blöd zu finden. Du kennst das Spielchen.

Geh raus aus dem Drama. Mach dich auf die Reise durch dieses Kapitel der Veränderungsregie.

In den kommenden Blogcasts aktivierst du die Eigenverantwortung, damit deine Absicht und deine Antworten wieder ihren Platz auf Augenhöhe einnehmen können und so Ko-Operation entsteht.




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