Erfahrung gegen den Mindfuck // unperfekt!challenge // Woche 5/10

"Uns ist´s schon wieder faaaad!" Das war unsere erste Feststellung im heutigen Call. Na super, es ist erst die Hälfte der Zeit rum und wir sind schon fertig. Wir haben viele unperfekte Dinge in die Welt gelassen und nun sind sie fertig für den Feinschliff. Wie konnte es nur so schnell so weit kommen!?! Hier kommt die Auflösung.

Wir haben durch diese Challenge den Mindfuck ausgeschaltet. 

Whoop whoop! Und das war so befreiend und energetisierend! Wir mussten nicht aufpassen, was wir wie sagen. Ob sich die andere auf den Schlips getreten fühlt oder ob das Gesagte nun irgendwas triggert. Und uns war in diesen fünf Wochen nichts peinlich. Wir haben weder die Erfahrungen, die wir gemacht haben, noch die Rückmeldungen die wir erhielten zurückgehalten. Wir haben sie einfach genommen und geteilt. Keine Taktik, keine Strategie, keine unterschwelligen Botschaften und keine Inszenierung. So haben wir uns getraut uns auf neues Terrain zu begeben. Weg mit der Kontrolle und folge dem, was da ist! Vielleicht denkst du dir jetzt: 

Ja sicher. Du spinnst doch! Jetzt soll ich alle Kontrolle loslassen und go fith the flow tüdülü? Dann bricht hier erstens alles zusammen und zweitens wollen meine Kunden doch ein perfektes Ergebnis! 

Und da gebe ich dir vollkommen recht! Auch ich will ein perfektes Ergebnis für meine Kunden. Ich will, dass bei meinen Kunden die Augen leuchten weil sie Bock auf Eigenverantwortung, Potenzialentfaltung und Wagemut haben und so richtig loslegen wenn ich weg bin. Die Frage ist nur: 

Was macht das Ergebnis perfekt? Und wann ist das Unperfekte notwendig? 

Hier unsere Erkenntnisse dazu: Wir beurteilen vor dem Hintergrund unseres Erfahrungshorizontes ob etwas perfekt ist oder nicht. Dinge, dich ich häufig mache sollen bitte perfekt sein. Und sie sollen immer besser und wirkungsvoller werden … ein Feinschliff nach dem nächsten. Meine generelle Leistung soll bitte als großartig und hilfreich empfunden werden. Aber immer dort, wo ich wachsen und mich weiter entwickeln will, wo ich Dinge zum ersten Mal mache, da ist die Unperfektion unumgänglich.

Und das ist der Moment, wo der Mindfuck beginnt zu wirbeln. 

Echt ey, richtig kontraproduktiv! Mega nervig! Da werde ich so streng mit mir und erwarte von mir es so zu können, als würde ich es nicht zum ersten Mal probieren. Total unfair. Das ist es, was passiert, wenn wir uns selbst im Weg stehen. Wenn wir zögern und hadern und nicht los gehen, obwohl wir schon Schuhe und Jacke und Mütze und Handschuhe und ... ach ... alles was aktuell geht anhaben. Wir zögern weil wir denken, wir müssten den neuen Weg schon kennen. Was ja gar nicht geht. Total unfair. So stehen wir da also in den ganzen Sachen und schwitzen und können uns nicht frei bewegen. So als ob jemand zu einem Kind in der Situation sagen würde: 

Du darfst nur raus gehen, wenn du mir sagst, was du erleben und entdecken wirst. Wenn du das nicht kannst, darfst du nicht raus. Die Sachen ausziehen aber auch nicht.

Puh. Echt mies. Wer würde denn sooooowas zu diesem armen Kind sagen!?! Tun wir aber. Möglicherweise auch du zu dir.

Sunla und ich waren begeistert von dieser Erkenntnis und bringen die Challenge für uns jetzt auf´s nächste Level: Wir kultivieren die Unperfektion. So gehen wir sicher, dass sie uns ganz ohne Mindfuck zur Verfügung steht, wenn wir sie brauchen. Nämlich immer dann, wenn es darum geht etwas Neues zu unserem bestehenden Erfahrungshorizont hinzu zu fügen. Wir kultivieren die Kompetenz der Hingabe an das, was gerade da ist. Es ist so naheliegend, man muss es dennoch tun.

Es geht uns nicht darum, uns auf dem schnellsten Weg möglichst lächerlich zu machen. Obwohl wir dafür auch sehr viele Ideen hätten ;) Es geht darum, den Schritt ins Erweitern, Wachsen und Entwickeln zu tun und sich dabei nicht selbst im Weg zu stehen. 

Es geht darum, die eigene Expertise als Stütze für erfolgreiches Improvisieren zu nutzen und nicht als Verhinderungsinstrument. 

Vielleicht kennst du es auch: Wenn dir etwas Angst macht, könnte es einen Versuch wert sein. Wenn Gefahr im Verzug ist, haben wir als Lebewesen generell ja bekanntlich drei natürliche Reaktionsweisen: Kampf, Flucht oder Totstellen. Wir holen uns im nächsten Level der Challenge eine vierte dazu: die Unperfektion!

Das Vorgehen hat was Kindliches, in einer neuen und unbekannten Situation machen sie irgendwas, das in ihrer Kraft und Macht steht ... so kreativ, so mutig und freudig. 

Machst du mit?


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