Wenn ich meine Kunden nach den nächsten Schritten frage, dann ist die Pipeline immer gut gefüllt! Der Blick geht in die Sterne und darüber hinaus. Super Positionierung. Eine Idee jagt die nächste und ein Gebilde aus den unterschiedlichsten Gedanken entsteht. Dir geht es sicherlich auch so. Dann frage ich nach den Hürden, die es dafür zu überwinden gilt. Auch die Pipeline ist immer gut gefüllt :) In der Hürden-Pipeline befinden sich häufig Menschen. Diese Menschen kommen nicht mit. Ob sie nicht. wollen, oder nicht können oder nicht dürfen ist an dieser Stelle nicht relevant. Warum auch immer, sie verstehen scheinbar nicht, wohin die Reise gehen soll. Geht es dir auch so?
Erkenne in diesem Blogartikel die drei besten Wege für deine Positionierung, damit die Menschen in der Hürden-Pipeline verstehen was du meinst:
- Eigenverantwortung aktivieren
- Potenziale entfalten
- Mutig neue Wege gehen
Eigenverantwortung aktivierenOhje, diese Eigenverantwortung. Schon wieder so ein Wort, das Alles und Nichts bedeuten könnte. Warum ist die nicht einfach schon an?
Und was hat meine Positionierung mit der Eigenverantwortung der anderen zu tun?
Richtig. Dolle. Viel.
Wenn wir uns anschauen, wie lebende Systeme funktionieren, dann hängt alles mit allem zusammen. Nehmen wir den Wald. Bäume, Sträucher, Gräser, Tiere, Insekten, Bakterien, Pilze ... kurzum, alles was irgendwie lebendig ist, hängt wechselseitig von einander ab und wirkt somit wie in einem riesigen Netz auf einander ein. Wenn ich ein Element verändere, verändert sich für alle anderen etwas in der Funktionsweise.
So ist es auch in deinem Netz von Akteuren. Das ist ebenfalls ein lebendes System, in dem alles mit allem zusammen wirkt. Und das Besondere an menschlichen Systemen ist: Das Ding tickt wie der Mensch, der es steuert. Deine Organisation ist ein Abbild von dir. Ganz schön abgefahren.
Was soll das denn heißen, bin ich Schuld daran, dass die Menschen mich nicht verstehen?
Nein. Das soll heißen, dass die Schuldfrage uns nicht weiterbringt.
Denn wenn wir diese beantworten, haben wir im besten Fall einen Schuldigen gefunden. Das bringt aber niemanden weiter. Wenn wir jedoch die Frage nach der Ursache stellen, dann können wir die Wirkung verändern.
Sollte an meiner Behauptung ein Stückchen Wahrheit anhaften, dann bewirkst du etwas in den Menschen, die in deiner Organisation wirken. Du bewirkst möglicherweise Begeisterung, Identifikation, Zielstrebigkeit oder einen bestimmten Weg. Vielleicht bewirkst du auch noch ganz andere Themen.
Aber durch welche Ursache erzielst du diese Wirkung? Ich behaupte: Durch die Verantwortung, die du übernimmst. Wenn du dich für deine Organisation begeisterst, dann übernimmst du dafür Verantwortung, und das macht was mit den Menschen um dich herum.
Moment mal. So weit, so logisch. Meine Verantwortung trage ich. Aber darum geht es ja nicht. Was ist mit den anderen? Wie kann ich da die Eigenverantwortung aktivieren?
Genau das ist der Punkt mit der größten Hebelwirkung. Wenn du alle Verantwortung trägst, dann brauchen die Anderen keine mehr zu tragen!
Irgendwie ja, stimmt schon. Ohman, wenn du den Gedanken weiter spinnst ... jetzt kommt möglicherweise Panik in dir auf wenn du daran denkst die Verantwortung abzugeben. Gute Nachricht: Musst du ja nicht ganz und gar. Darfst du auch nicht. Das ist ja dein Job.
Fest steht jedoch folgender Zusammenhang: Eigenverantwortung aktivierst du dann, wenn du einen konkreten Teil der Verantwortung teilst.
Wenn du die gesamte Verantwortung trägst, DE-aktivierst du die Eigenverantwortung der anderen.
Dann tragen sie zwar deine Begeisterung mit, aber die Verantwortung dafür bleibt bei dir. Sobald du deine Begeisterung verschiebst, werden deine Leute auch keine mehr erleben, denn sie mussten ja nie eine eigene entwicklen.
Na gut. Was tun?
1. Teil des Experimentes - Positionierung für Eigenverantwortung
Frag mal deine Mitmenschen: Hej sagmal, Max Mustermann, wo hast du das Gefühl, dass ich deine Verantwortung deaktiviere? Und dann schau was passiert. Wahrscheinlich wird es eine ungewohnte Situation für euch beide werden. Das musst du aushalten. Da kommen noch zwei weitere Experimentschritte. Jedenfalls ... irgendwann bekommst du eine Antwort.
Wenn die Antwort ungefähr so lautet: Nö ... Garnicht ... Ist alles gut. Dann weißt du, dass es einfach zu viele Bereiche sind, in denen du seine Eigenverantwortung deaktivierst. Dieser Mensch wird dich weiterhin nicht verstehen! Da musst du noch echt viel reinstecken, am besten rufst du mich dazu mal an ;)
Wenn der Max aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus kommt und ganz viele Beispiele dafür findet, wo du seine Verantwortung aktivierst und förderst ... dann hör auf weiter zu lesen und ruf mich bitte an ... ich will von dir lernen!!!
Wenn du eine konkrete Antwort bekommst, bist du auf dem perfekten Weg diesen Menschen aus der Hürden-Pipeline heraus zu locken.
Potenziale entfalten
So ... du hast eine konkrete Antwort von Max erhalten. Er wüsste nicht so genau ob er dich richtig verstanden hat. Nach anfänglichem Zögern traut er sich aber und beschreibt, dass er bei Aufgabe XY so gar nicht genau weiß, wieso er das so machen muss. Denn eigentlich würde er das lieber so und so machen. Wenn du dich jetzt dazu animiert fühlst ihm zu erklären, wieso er das so machen muss ... dann geh bitte wieder in den ersten Teil zurück :) Du bist gerade dabei die gesamte Verantwortung tragen zu wollen und nimmst Max Mustermann die Möglichkeit seinen Teil zu übernehmen. Überwinde diesen ersten Impuls.
Jetzt bist du bereit, Max seinen Teil der Verantwortung tragen zu lassen. Aber welcher kann das sein? Wonach solltest du entscheiden, was du Max anvertrauen kannst? Er kann es dir so auf Anhieb bestimmt nicht sagen. Und wonach könntest du fragen? Denn er versteht ja noch nicht, wieso er das so machen muss bei der Aufgabe xy. Ihr scheint in unterschiedlichen Welten zu schweben.
Hört sich verflixt an. Ist es auch, zumindest wenn wir in Aufgaben denken. Und weil wir es nicht anders gelernt haben, erklären wir ihm doch mal eben wieso er das machen muss und bleiben in diesem Schritt hängen. Das ist aber so schade, denn dann bleibt der Max in der Hürden-Pipeline und kommt da nicht raus. Und du kommst auch nicht weiter, weil du ja deine Mitwirkenden nicht einfach so hast, sondern um Ziele zu erreichen ... um deine Ideen ins Leben zu bringen.
Lass uns in Potenzialen denken. Das sind die Bereiche, in denen gefühlt noch mehr geht. Weil in einem System alles mit allem zusammen hängt, wird auch diese Aufgabe dazu beitragen, dass in deinem Unternehmen noch mehr geht.
Wir schauen in diesem Schritt deiner Positionierung auf die Möglichkeiten, die euch offen stehen.
Auf der Grundlage der bewusst aktivierten Eigenverantwortung lassen sich jetzt die Potenziale, also deine Ideen an diese ganz konkrete Aufgabe andocken. Du bringst deine Gedanken, die für Max so weit weg sind, in sein direktes Umfeld und seine direkte Erfahrungswelt. So kann er für sich ganz konkret und handfest überlegen, was er denn bei sich sieht, um zu diesen Möglichkeiten beizutragen. Und andersherum, du hast die Detailsicht auf ein konkretes Puzzleteil und die alltagspraktischen Anforderungen daran.
Ihr bekommt also gegenseitig einen triftigen Grund, euch zu verstehen.
So geht ihr den nächsten Schritt raus auf der Hürden-Pipeline.
2. Teil des Experiments - Positionierung für Potenzialentfaltung
Erkläre nicht, was wie zu tun ist. Auch wenn es so verlockend ist.
Hej Max, ich könnte dir das jetzt erklären. Ich will aber nicht, dass das so bleibt, wie es jetzt ist. Hör mal, was ich mir so gedacht habe.
Richte deinen Blick auf die Möglichkeiten.
Das sind meine Ideen für die Zukunft ...
Docke an die alltagspraktische Situation an.
Was denkst du, hat Aufgabe XY für eine Auswirkung auf meine Zukunftsideen?
Frag, was Max zu dem Potenzial beitragen könnte.
Wie würdest du die Aufgabe XY ausführen, damit sie für diese Zukunftsideen funktioniert?
Schaut gemeinsam, welche alltagspraktischen Anforderungen das Potenzial beeinflussen.
Wenn wir also die Aufgabe künftig so und so gestalten, dann würden unsere Möglichkeiten wachsen/sich fokussieren/in eine bestimmte Richtung laufen ... oder, oder, oder.
Tadaaaaaaa. So kommt Max raus aus der Hürden-Pipeline und weiß nun, wie er eigenverantwortlich sein Potenzial (und das der Organisation) ausschöpfen kann.
Mutig neue Wege gehen
So. Damit es nicht nur beim Blick in die Sterne und darüber hinaus bleibt, sondern auch Taten zu verzeichnen sind, dürft ihr jetzt los gehen :) Aber auch ERST jetzt.
Hättest du dich vorher nicht für Eigenverantwortung und Potenzialentfaltung positioniert, dann wärt ihr einfach bei der Aufgabe hängen geblieben ... und zwar in der Problemsicht. Und von da aus einen mutigen Weg zu starten dürfte ziemlich anstrengend werden. Da hilft auch das beste Projektmanagement nichts. Man muss einfach durch dieses Gerede durch. Es ist nämlich nicht nur Blabla, es ist die Ausrichtung auf den mutigen neuen Weg. Und es hilft dir, die Problembrille gegen die Brille aus Eigenverantwortung und Potenzialentfaltung auszutauschen.
So schaffst du es, dass deine Kompetenz auch von deinen Leuten als eben diese Kompetenz erkannt und nicht durch die Problembrille in der Wahrnehmung verzerrt wird.
Auf dieser Grundlage lässt sich das Alte wertschätzend und konstruktiv verlernen und das Neue zielorientiert und mit Blick auf die Möglichkeiten mit Begeisterung erlernen - Schritt für Schritt. Die Phase dazwischen bleibt wohl immer noch anstrengend, aber die Aussicht wird klarer und schöner ;) So könnt ihr gemeinsam weiter blicken.
Wenn du meinen Blog-Artikel "Was ist eigentlich dieses Change Management" noch nicht gelesen hast, empfehle ich ihn dir an dieser Stelle wärmstens. Hier erfährst du, wie diese anstrengende Phase dazwischen erfolgreich in fünf Schritten gestaltet werden kann.
3. Teil des Experiments - Positionierung für den Wagemut
Veränderung ist immer! Es muss jedoch nicht immer der große Wurf mit ganz vielen Workshops und Coachings und Konzepten sein.
Positioniere dich im Alltag für den Wagemut und mach den klaren Blick und die schöne Aussicht zum Tagesgeschäft.
So füllst du stetig die Pipeline der nächsten Schritte ins Wachstum.
Denn erinnere dich: Deine Organisation ist ein lebendes System, in dem alles mit allem zusammen wirkt. Und das Besondere ist, das Ding tickt wie der Mensch, der es steuert. Deine Organisation ist ein Abbild von dir. Ganz schön abgefahren!
Vorhang auf für deine Veränderungsregie
So könnte das Experiment für deine souveräne Positionierung klappen. Die drei Impulse helfen dir
- die Eigenverantwortung zu aktivieren,
- das Potenzial zu entfalten und
- mutig deine quergedachten Ideen und Visionen für dein Unternehmen zu verfolgen.
Nehmt die Problembrille ab und genießt die weite Sicht. Applaus für eure Erfolgsgeschichte.