Change Management - Versuch einer Definition aus der Praxis

Change Management - Versuch einer Definition aus der Praxis

Der Startpunkt

Wann weiß ich eigentlich, dass der nächste Wachstumsschritt dran ist? Wann ist der richtige Startpunkt für dieses Change Management? Achtung Spoiler: Wenn die Augen mehr rollen als leuchten ;)

Zeigt mir die Logik den richtigen Zeitpunkt für den Wandel: "So, jetzt hast du X Jahre in Position Y an Aufgabe Z gearbeitet. Jetzt ist die Zeit die nächste Stufe zu erklimmen."? Oder mein soziales Umfeld: "Das hast du dir verdient! Nach allem, was du geleistet hast endlich wieder zu wachsen!"? Sind es die Möglichkeiten im Außen, die sagen: "Hey, mach mal wieder was anderes! Es gibt noch soooo viel mehr zu erleben!" Oder sind es die Kollegen und Geschäftskontakte, die mich auf den nächsten Schritt ins Wachstum hinweisen: "Wir ziehen gerade an dir vorbei. Höher, schneller, weiter ... wenn du nicht wächst, verlierst du!"

Wenn wir mal ehrlich sind, führen all diese Stimmen eher zum genervten Augenrollen als zum motivierten Augenglanz. Und wenn wir an diese Stimmen denken, kommt ein "Ich würde ja ... aber ...!" Diese Stimmen führen nicht in den nächsten richtigen Schritt. Sie führen in Ausreden. Zu recht!

Aber wann merken wir denn nun, dass wir wachsen wollen und woran erkennen wir welche die richtige Richtung ist? Mach mal dein Kopfkino an: Brav habe ich alle Stationen und die dazugehörigen Erwartungen an mich absolviert. Mit überschaubarem Aufwand war ich gut und erfolgreich in allem, was mir so in den Schoß fiel. Ich habe keine Probleme gehabt und auch keine Probleme gemacht. So gesehen führte ich ein Traumleben. Und doch wurde ich immer unzufriedener, je mehr ich erreichte. Diese latente und nicht greifbare Unzufriedenheit schwebte wie ein Schleier über allem was ich tat. Sie machte mich müde, lustlos, gereizt und sarkastisch.

Die Transformation

Eigentlich gab es keinen triftigen und nachvollziehbaren Grund müde, lustlos, gereizt und sarkastisch zu sein. Waren es die Menschen, Aufgaben, die Firma, der Mann, das Haus, das Geld, oder der Job, die nicht ok waren? War ich möglicherweise nicht ok?

Rückwirkend betrachtet, kann ich sagen: Es war alles ok.

Meine Schritte waren logisch gewählt, in Abstimmung mit meinem sozialen Umfeld, unter Berücksichtigung der Möglichkeiten da draußen und mit der Maßgabe der Konkurrenzfähigkeit. Ich habe alles berücksichtigt. Blöd nur dabei: Ich hatte nicht das Gefühl zu wachsen. Es war eher ein auf der Stelle treten, währen die Welt um mich herum passierte. Mein Leben hat nicht zu mir gepasst. Mein Tun passte nicht zu meinem Sein.

Bis ich anfing, die Probleme in mein Leben zu lassen. Ich habe angefangen, die Schmerzpunkte zu betrachten. Ich habe dorthin geschaut, wo es weh tat. Und genau da lag der nächste richtige Schritt ins Wachstum. Und das habe ich mit jedem Puzzleteil in meinem Leben gemacht. Die Logik, die Menschen, die Möglichkeiten und der Maßstab der Konkurrenz waren nicht begeistert. Aber mit jedem Zurechtrücken baute ich mir eine Bühne, die genau auf mein Sein und mein Tun zugeschnitten war. So transformierte ich die Schmerzpunkte in meine individuelle Handlungsfähigkeit.

Puh, das war ein langer Weg! Und weißt du was? Der ist hoffentlich noch nicht zu Ende. Und weißt du warum? Weil ich Bock hab auf Augenleuchten statt Augenrollen. Und weißt du was das Beste dran ist? Auf diesem Weg habe ich was sehr prägendes gelernt: Das Streben nach Eigenverantwortung, Potenzialentfaltung und Wagemut zog sich wie ein Roter Faden durch alle Veränderungen. Und auf diese Stimmen habe ich gelernt zu hören. Sie wissen ganz genau, wann der nächste Wachstumsschritt dran ist und in welche Richtung der erste Schritt dabei führt. Daraus ist die Veränderungsregie entstanden, eine strategische Methodik für deinen unverwechselbaren Erfolg auf deiner Geschäftsbühne. Mein Modell.

Die Initiativ-Zündung

Der erste und (ge)wichtigste Wandel vollzog sich 2011. Zu dem Zeitpunkt war ich in einer unbefristeten und gut bezahlten Position in einem erfolgreichen Unternehmen mit Aussicht auf Unendlichkeit angestellt. Tätigkeiten mit Verantwortung, flexible Arbeitszeiten, gute Reputation in der Region und praktisch war die Stelle auch noch, nämlich "gleich um die Ecke". Ein Traum, scheinbar nur nicht für mich.

Da war dieser Schleier latenter Unzufriedenheit, der dafür sorgte, dass ich auf Krawall gebürstet war. Ich hatte zu dem Zeitpunkt ja noch keinen Kontakt zu meinem Potenzial, der Eigenverantwortung oder zu meinem Wagemut. Deshalb habe ich mich auf das Offensichtliche konzentriert: Aufgaben und Menschen. Ich wollte diese verändern. Hier habe ich nach den Lösungen für meinen Schleier gesucht. Die Entscheidung fiel auf eine Ausbildung zum Change Manager, um die (von mir gewünschte!) Veränderung der Aufgaben und Menschen zu begleiten. Du merkst, worauf ich hinaus will: Das hat natürlich nicht geklappt!

Dafür habe ich aber eine wichtige Erkenntnis erlangt: Wer bist du, andere verändern zu wollen?!? Mir zeigte sich der einzige Weg, den Schleier der Unzufriedenheit zu lösen: Übernimm Verantwortung für deine Unzufriedenheit! Mach etwas anders.

Ohje, damit habe ich nicht gerechnet. Das hat weh getan! Nun gut, Eigenverantwortung also.

Ich habe meine Stunden reduziert und mich im Nebenerwerb selbstständig gemacht um den Wagemut einwenig zu testen. Und es war großartig!!! Genau das war mein Ding!

Es dauerte nicht lange, bis der nächste Schmerzpunkt sich bemerkbar machte: Meine Eigenverantwortung hat ansatzweise geklappt. Aber wie in aller Welt kann ich diesen Prozess bei anderen initiieren? Und bei mir selbst bewusst konstruieren, ohne auf den Zufall zu setzen? Meine Antworten darauf und noch einige andere Schmerzpunkte fand ich in der nächsten Ausbildung zum Coach.

Den Weg verstehen

Die zweite große Welle der Schmerzpunkte wurde durch die wunderbare Erfahrung der beiden Ausbildungen und der Teilselbstständigkeit schrittweise offengelegt. Um diese auf den Punkt zu bringen: Für das, was ich konnte und wollte gab es im Angestelltenverhältnis nicht den Raum. Und die Selbstständigkeit war irgendwie bedrohlich.

Die Logik sagte, dass es ja noch andere Jobs gibt. Mein soziales Umfeld verstand meine Schmerzpunkte nicht und wunderte sich: Es geht dir doch gut, da wo du bist. Die Möglichkeiten im Außen würden die aktuelle Situation lediglich in ein anderes Gewand kleiden. Die Maßgabe der Konkurrenz verwies auf das ganze Geld und die Sicherheit, die ich verlieren würde. 

Alle Parameter im Außen sprachen dagegen. Lediglich die Potenzialentfaltung, Eigenverantwortung und der Wagemut bohrten und pieksten so lange, bis ich müde wurde müde zu sein. 

So gab ich im Sommer 2013 meine Kündigung ab. Und dann war ich hellwach! Und ich hatte Bock auf Augenglanz statt Augenrollen.

Die Schmerzpunkte transformierten sich in Handlungsfähigkeit. Ich habe die unterschiedlichsten Kunden und Branchen kennengelernt, mich in viele Formate und Inhalte eingearbeitet und alles das umgesetzt, wofür vorher kein Raum war. In dieser Zeit durfte ich erleben und lernen, wie Veränderungen auf den unterschiedlichsten Ebenen und in unterschiedlichsten Kontexten funktionieren. So ist mein zentrales Modell entstanden: Das Blickfeld-Prinzip - die strategische Methodik für einen unverwechselbaren Erfolg auf deiner Geschäftsbühne.

Die Ursache verstehen

Zwei Jahre lang habe ich jede Möglichkeit ausprobiert, die sich mir bot. So viele Einblicke, Kontexte, Branchen und Geschäftsmodelle die zunehmend das Blickfeld-Prinzip verstetigten. Bis diese bekannte latente Unzufriedenheit sich wieder einschlich. Der Augenglanz musste stellenweise weichen und dem Augenrollen Platz machen. Schon wieder! Autsch, ein neuer Schmerzpunkt. Wo mag dieser mich nun hinführen?!?

Gut nur, dass ich mittlerweile begriffen hatte, nicht im Außen nach einer Lösung gegen das Augenrollen zu suchen. Ich beobachtete und suchte nach neuen Spielwiesen für das Augenleuchten! Ich musste lediglich einen neuen Fokus setzen. Mir war klar, dass ich nun erstmal genug zum Prozess der Veränderung gearbeitet hatte. Ich wusste, wie sich die Menschen in den einzelnen Phasen der Veränderung verhielten und wie ich sie in die nächste begleiten konnte. 

Jetzt wollte ich wissen, wie genau es dazu kommt, dass sie sich auf diese bestimmte Art und Weise in der Veränderung verhalten. 

Ich wollte die Ursache verstehen um diese Potenziale besser im Prozess nutzen zu können. Ich wollte einen Weg finden, Potenziale konkret zu erkennen und in Handlungsenergie zu transformieren.

Gedacht, gemacht: Ich habe mich zur Motivations-Potenzial-Expertin zertifizieren lassen. Seit 2016 nutze ich die MotivationsPotenzialAnalyse (MPA) um zu erforschen, welche individuellen Motive bei den Menschen für ganz individuelle Verhaltensmuster sorgen. Und weil noch etwas fehlte, haben wir den Motiv-Dschungel entwickelt. Dieses Werkzeug nutze ich um meine Kunden durch ihren Dschungel der Motive zu navigieren. Immer im Visier: Die individuellen Quellen für Begeisterung und Leistungsfähigkeit. So habe ich einen Weg gefunden, das Augenleuchten nicht nur bei mir, sondern auch bei meinen Kunden zu aktivieren.

Die Bewegung verstehen

Das Blickfeld-Prinzip, als strategische Methode ging Hand in Hand mit dem Motiv-Dschungel, als Landkarte der Quellen für Begeisterung. Beide sorgten für Augenleuchten, bei meinen Kunden und bei mir. Das Ergebnis war ein stimmiges System zur Navigation der Menschen durch die gewünschte Veränderung. 

Jetzt wäre nun wirklich der Zeitpunkt um zu sagen: "Große Freude! Das bleibt jetzt so!" 

Hab ich auch gemacht, nur kam der Schleier latenter Unzufriedenheit trotzdem wieder. Irgendwas hat gefehlt.

Dieses Mal war der Schmerzpunkt noch abstrakter und weniger konkret: Ich wollte, dass meine Kunden die spezifischen Blickfelder ihrer Veränderung und ihr einzigartiges Potenzial nicht nur rational verstehen, sondern die Veränderung spüren können. Ich war überzeugt, dass es nicht ausreicht, im Kopf zu wollen. Es brauchte auch das Bauchgefühl. Die Intuition musste einen Platz finden. Denn wenn wir im Kopf einen genialen Plan haben, diesen aber nicht umgesetzt kriegen, dann sind unbewusste Muster im Spiel, die uns blockieren. Diese müssen aufgelöst und neue dafür generiert werden.

Und weil ich nicht erwarten kann, dass andere etwas anders tun, wenn ich nicht selbst etwas verändere, war mir klar: Die nächste Ausbildung steht an. Und zack ... die Systemische Organisationsaufstellung stand auf dem Plan. Klingt spooky, ist es auch! Wirkt aber. Es ist einfach großartig miterleben zu dürfen, wie Menschen ihre Eigenverantwortung spüren, diese annehmen und in selbstbewusste Entscheidungen mit unerschütterlicher Überzeugung transformieren. Da leuchten einfach alle Augen!

Auf Position gehen

Soo, jetzt hatte ich diese ganzen Wachstumsschritte und großartigen Erfolgserlebnisse. Eine wunderbare Entwicklung, die den nächsten Schleier mit sich brachte. 

Neuer Schmerz: "Ist ganz schön komplex geworden. Alles greift in einander, ist zwar gut für die Anliegen der Kunden, aber die Menschen verstehen mich nicht mehr. Wie bedauerlich. Jetzt kann ich so tolle Sachen, aber keiner kann mir folgen.

Es ist Zeit für den nächsten Wachstumsschritt. Ich machte gleich zwei Online-Kurse hintereinander, einen zur Markenpositionierung und einen Online-Marketing-Online-Kurs ;) Ich wollte schließlich verstanden und gefunden werden. Wenn du dir gerade diese Geschichte durchliest, hat es funktioniert.

Und hier schließt sich, bis auf Weiteres, der Kreis. Meine entscheidende Erkenntnis ist die Macht der Positionierung. Wir kommen nicht umher, uns eindeutig zu positionieren, uns auszurichten, wenn wir wachsen wollen. Wir müssen uns klar auf eine Sache oder auf Menschen ausrichten. Wenn du in einem Team arbeitest, dann auf die Sache und die Menschen gleichermaßen. Wenn du in deiner Veränderung verstanden und gefunden werden willst, muss deine Position für andere erfahrbar werden.

Ich kann dir helfen, dein Potenzial zu entfalten, deine Eigenverantwortung zu spüren und so mutig neue Wege zu gehen. So konstruierst du ganz bewusst deine einzigartige Position. Das gleiche gilt auch für dein Team.

Ich fliege recht hoch mit dem, was ich mache. Und wenn du das, was ich hier erzähle spannend findest, könntest du ebenfalls dazu neigen, fachliche, strategische oder visionäre Höhenflüge als anregend zu empfinden. 

Möglicherweise hast du auch schon den nächsten Flug im Sinn, kaum dass du gelandet bist.

Ich kann dir helfen, die Menschen mit auf deine Flughöhe zu nehmen. So wird deine Position für andere erkennbar und (be)greifbar. Nur wenn sie dich verstehen, können sie deinen mutigen Weg mitgehen.

change management - strategische Methode

Vorhang auf für deine Veränderungsregie!

So, oder so ähnlich lautet sicherlich auch deine Wachstumsgeschichte. Im Grunde passiert Veränderung permanent und andauernd. Change Management heißt, diesen Vorgang bewusst wahrzunehmen und reflektiert und souverän zu gestalten.

Die Puzzleteile sind in jeder Entwicklung die gleichen

  • Startpunkt: Mach den Schleier weg!
  • Transformation: Schau genau hin. 
  • Initiativ-Zündung: Lass den Funken überspringen.
  • Weg: Steck die Route grob ab.
  • Ursache: Erkenne, was dich leitet.
  • Bewegung: Versteh die Muster in deinem System.
  • Positionierung: Nimm deinen Platz ein.
Katharina Mail

Hier kannst du den Blog-Artikel als Podcast anhören.


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